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PCU Get Together mit Tobias Rein
Beim PCU Get Tothether am 13.5.2014 hatten wir die Ehre mit Tobias Rein, Co-Founder und CTO von GetYourGuide. Er erzählte uns, wie er mit 5 Freunden nach seiner Studienzeit an der ETH die Firma GetYourGuide gründete.
Angefangen hat alles mit einer Reise nach Shanghai mit ein paar Freunden. Einer von ihnen kam schon einen Tag früher an. Obwohl man sich ja in Shanghai sehr gut beschäftigen kann, verbrachte er fast den ganzen Tag im Hotel. Der Grund und somit auch das Problem war, dass er sich weder verständigen konnte, noch sich in der grossen Metropole zurechtfand. Dann kam die Idee, dass ein Student ihm doch die Stadt hätte zeigen können. Somit fing alles an. Sie besuchten den Venture Challenge Kurs an der ETH und stellten ein Team zusammen. Sie gründeten eine GmbH und wurden ins ETH SPINoffs Förderprogramm aufgenommen, weshalb sie sich auch im Technopark in Zürich einquartieren konnten. Im Herbst 2008 kam die Website GetYourGuide 1.0 ins World Wide Web.
Nun befanden sie sich schon vor der ersten Herausforderung: Wie bringen sie GetYourGuide den Studenten näher? Zuerst versuchten sie es in der Schweiz. Sie lancierten eine „Tour de Suisse“-Kampagne, bei dem Studenten mitmachen konnten, indem sie eine originelle Tour in der Schweiz vorschlugen. Obwohl viele Studenten daran teilnahmen, hat die Wettbewerbsaktion nicht so viel gebracht.
Nach dem Wettbewerb berichtete die Sonntagszeitung darüber und über GetYourGuide. Mit dieser medialen Aufmerksamkeit wurde ihr erster Sponsor der ZKB auf sie aufmerksam.
Trotz Sponsor hatten sie aber immer noch die Hürde zu meistern, wie man die Studenten aus aller Welt zusammen brachte. Auf ihrer 1.0 Version der Homepage konnte man sich als Studentenguide oder als Reisender einklicken. Obwohl sie dachten, dass alles selbsterklärend war, bekamen sie zu ihrer Überraschung immer mehr telefonische Anfragen von professionellen Anbietern, die ihre Dienstleistungen auf der Website anbieten wollten. Durch die unerwartete Nachfrage wurde ihnen schnell klar, dass sie eine vielversprechende Nische gefunden hatten: Eine Plattform für professionelle Anbieter. Sie haben ihren Fokus neu nur auf den Kunden(Reisende) gerichtet. Die Idee war, dass jemand vor dem Urlaub auf ihre Homepage gehen kann und alle Aktivitäten anschauen und gleich buchen kann. Es wurde ihnen schnell klar, dass sie erstens noch jemand aus der Branche in das Team holen mussten und zweitens, dass ihre Homepage eine Überarbeitung brauchte.
Roland Zeller, der damalige Geschäftsführer von travel.ch, kam ihnen zur Hilfe. In dieser Zeit verlief alles sehr schnell. Sie gründeten eine AG, lancierten 2010 ihre neue Website und expandierten nach Berlin und Las Vegas. Der Vorteil daran war, dass sie mit Las Vegas einen 24h-Service bieten konnten und mit Berlin, das als Start-Up-Hub gilt, hatten sie einen vorteilhaften Standort. Sie wussten damals, dass sie mit ihrem Internetauftritt nach dem Motto „Speed wins“ arbeiten mussten. Das Internet ist eine wachsende Community, man wird schnell kopiert und der Konkurrenzkampf ist riesig. Um zu wachsen, suchten sie neues Venture Capital und fanden Investoren. Insgesamt wurden 16 Millionen in GetYourGuide investiert (14 Mio. aus den USA!). Sie gründeten mit tripadvisor und TUI Deutschland Partnerschaften und machten 2 Akquisitionen. Die eine Akquisition war Gidsy aus Berlin, die zwar kleiner war, aber bekannter und die andere iGotteGuide aus New York, um sich auch dort einen Namen zu machen. Mit dem Motto, dass man sich an die Reise erinnern soll (das Hotel vergisst man schnell), haben sie sich ein Inventar aufgebaut, dass über 24’000 Aktivitäten in mehr als 2400 Destinationen enthält. Damit sie aber ein solches Inventar erreichen konnten, mussten sie zuerst die Herausforderung der Internationalisierung bewältigen. Wie sie das in zwei Schritten geschafft haben, erklärte er uns. Zuerst fokussierten sie sich auf das Angebot. Jeder Kunde sollte überall Aktivitäten finden. Über ihre Website kann ein Anbieter seine Touren posten, nachdem GetYourGuide sie kontrolliert hat. Die Hürde dabei war, dass man zuerst die Reiseanbieter finden musste. Sie haben also wochenlang verschiedene Reiseanbieter telefonisch kontaktiert. Beim nächsten Schritt lag der Fokus beim Kunden. Und zwar setzten sie sich zum Ziel, dass jeder GetYourGuide finden soll. Durch Marketing und vor allem Partnerschaften konnten sie sich im WWW internationalisieren und so sich einen gewissen Bekanntheitsgrad schaffen. Auch mittels Google haben sie sichergestellt, dass die Kunden GetYourGuide schnell finden.
Tobias Rein hat uns in seinem spannenden Vortrag gezeigt, mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hatte und welche Erfolgserlebnisse das Unternehmen ein Stück weiter wachsen liessen. Zum Schluss legte er uns noch ans Herz, dass es bei ausländischen Standorten besonders wichtig ist, dass von Anfang an jemand vor Ort ist, um die Werte zu vermitteln. Das und viele andere Faktoren haben zur Erfolgsgeschichte von GetYourGuide beigetragen und wir wünschen Tobias Rein, dass GetYourGuide noch weiterhin fleissig wachsen wird.